Potenzprobleme - Was können wir dagegen tun?

"Mein Mann hat seit einiger Zeit Potenzprobleme. Liegt es an mir? Was können wir tun?" (Ulrike, 47, Stuttgart)

Es scheint ja nichts in einer Partnerschaft zu geben, wofür sich Frauen nicht verantwortlich fühlen. Sogar für seine Erektion. Sie übernehmen da innerlich mehr Verantwortung, als für die Beziehung gut ist.

Bei Erektionsstörungen gibt es zum einen körperliche Gründe. Die findet ein Arzt heraus. Manchmal sind Erkrankungen die Ursache, die eine mangelnde Durchblutung nach sich ziehen.

 

Aber in der Regel ist es das nicht. Zumeist heißt eine mangelnde Erektion bei ihm, dass es zwischen Ihnen beiden kriselt. Die mangelnde Erektion ist also nur das Symptom. Dahinter liegt eine mangelnde seelische Verbundenheit. Oder sogar eine große innere Unzufriedenheit miteinander. Er bekommt keinen gut durchbluteten Penis mehr, weil er sich gefühlsmäßig von Ihnen so weit entfernt hat, dass er Sie nicht mehr begehrt. Es mangelt dann also eher dem Gefühlsleben an der nötigen Durchblutung.

 

Mit Symptomen ist das so eine Sache. Zumeist lieben wir sie nicht. Und doch sollten wir über sie glücklich sein – wenn wir denn auf sie hören. Ist das Erektionsproblem Ihres Mannes ein solches Symptom, dann haben Sie beide jetzt noch die Möglichkeit, Ihre Ehe zu retten. Denn wenn seine Erektionsprobleme ein Symptom sind, dann haben Sie eine Ehekrise. Zumindest eine kleine.

 

In aller Regel sind beide Partner miteinander unzufrieden, wenn es zu einer Ehekrise kommt. Unzufriedenheiten sammeln sich beinahe immer auf beiden Seiten. Und diese Unzufriedenheiten müssen auf den Tisch. Gut möglich, dass dazu eine professionelle Beratung nötig ist. Dann gehen Sie bitte diesen Weg. Ansonsten hilft vielleicht auch ein offenes Gespräch. Was liegt zwischen Ihnen? Was ist vorgefallen? Gab es seelische Verletzungen, die dazu geführt haben, dass sich einer von Ihnen vom Anderen zurückgezogen hat?

 

Schauen Sie bitte genau hin und stellen Sie sich diesen Fragen. Sonst kann es Ihnen passieren, dass Ihr Mann eines Tages mit einer Arbeitskollegin eine Affäre hat – und bei der hat er dann keinerlei Erektionsprobleme, sondern einen ganz steifen Penis, so steif wie schon lange nicht mehr. Und wenn er dann nachdenkt, woran das alles liegt, dann schiebt er womöglich Ihnen die Schuld in die Schuhe. Männer leiden sehr unter Erektionsproblemen, sie sind für sie der Inbegriff von Unmännlichkeit. Oft können sie das Ihren Partnerinnen nicht verzeihen.

 

Handeln Sie also, bevor es zu Untreue kommt. Oder bevor Sie beide sich an die Erektion ihres Mannes gewöhnt haben.

 

Vielleicht wäre der Online-Workshop "Intimität und Sexualität" etwas für Sie? Sie können ihn entweder allein, oder gemeinsam mit Ihrem Partner machen. In den 5 Wochen werden Sie jede Menge Impulse erhalten, mit denen Sie die Stimmung in Ihrer Partnerschaft positiv verändern können.

 

Beste Grüße aus Berlin,

Christian Thiel

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Kommentare: 3
  • #1

    Susi (Montag, 20 Januar 2014 20:47)

    Manchmal hilft es auch, mit einem Therapeuten darüber zu sprechen... Wir hatten ein ähnliches Problem und das hat eht geholfen...

  • #2

    Helma (Donnerstag, 30 Januar 2014 08:30)

    Herr Thiel, bitte machen Sie der ratsuchenden Frau nicht Angst vor dem Seitensprung ihres Mannes! Ermutigen Sie sie, nach Lösungen zu suchen in der Ehe aus der Sehnsucht nach "gut durchblutetem Gefühls-und Sexleben" heraus- auch sie kann übrigens sich dem Kollegen zuwenden und sich über ihre feuchte Scheide und seinen prallen Penis freuen...(um bei Ihrer Bildhaftigkeit zu bleiben) H.F.

  • #3

    die-liebe-bleibt (Donnerstag, 30 Januar 2014 18:14)

    Sie haben völlig recht. Auch die Frau kann untreu werden als Folge der Krise, die die beiden haben. Aber genau das ist nach meiner Auffassung der Fall, wir haben es mit einer Ehekrise zu tun. Und für eine Krise können und sollten beide Partner Verantwortung übernehmen. Leider tun das in der Praxis vor allem Frauen. Ich als Berater bedauere das zutiefst. Es sind beinahe immer Frauen, die feststellen,dass etwas nicht stimmt. Und die etwas unternehmen, damit sich etwas ändert. Und dafür gebührt Ihnen die nötige Anerkennung - ohne Zweifel.
    In einem Punkt bin ich allerdings wahrscheinlich nicht Ihrer Auffassung. Wenn die Sexualität eines Paares nicht mehr klappt, aus welchen Gründen auch immer, dann ist es immer die Verantwortung beider Partner, sich dem zu stellen. Sich dem als Frau nicht zu stellen, halte ich für fahrlässig. Sie ahnen sicherlich welches Geschlecht diese Form der Fahrlässigkeit in aller,Regel praktiziert. Probleme nicht wahrzunehmen ist nach meiner Ansicht ganz ohne Zweifel die Domäne der Männer.
    Schöne Grüße aus Berlin
    Christian Thiel